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Kopenhagen belohnt umweltbewusste Touristen für nachhaltiges Handeln



In vielerlei Hinsicht nimmt Kopenhagen bereits eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein. In der dänischen Hauptstadt kommen auf rund 602.000 Einwohner 750.000 Fahrräder – vier mal so viele wie es Autos in Kopenhagen gibt. Nun haben sich die Dänen etwas Neues einfallen lassen, um noch nachhaltiger zu werden.


Kopenhagen ist nämlich nicht nur eine sehr nachhaltige, sondern auch bei Touristen sehr beliebte Stadt. Die Schattenseiten des (Massen-)Tourismus kann man beispielsweise an vermüllten Stränden der Urlaubshochburgen in Italien und Spanien sehen. Um dem Übertourismus Herr zu werden wurde in Venedig eine tägliche Touristengebühr eingeführt. In Barcelona gab es gar antitouristische Proteste der Einheimischen.


Kopenhagen geht einen anderen Weg – und animiert seine Gäste einfach, es der gelebten Nachhaltigkeit der dänischen Hauptstädter nachzutun: Am 15. Juli startet das Pilotprojekt „CopenPay“, das Besucherinnen und Besucher der Stadt für umweltbewusstes Handeln  belohnen soll.


„Eine unserer Kernaufgaben im Tourismus ist es, das Reisen nachhaltig zu gestalten. Und das wird uns nur gelingen, wenn wir die Kluft zwischen nachhaltigem Bewusstsein und tatsächlichem Verhalten überbrücken“, sagt Mikkel Aarø-Hansen, CEO der Tourismusorganisation Wonderful Copenhagen, die hinter der Initiative steckt.


„Mit CopenPay setzen wir Anreize für ein nachhaltiges Verhalten der Touristen, die gleichzeitig ihr kulturelles Erlebnis bereichern - ein kleiner, experimenteller Schritt hin zu einer neuen Mentalität bei unseren Besuchern, und eine von vielen Initiativen, die wir ergreifen, um Kopenhagen umweltschonend zu bereisen“, so Aarø-Hansen weiter.


Bei der Initiative können Touristen und Einheimische an einer Vielzahl von Kopenhagener Attraktionen mit klimafreundlichen Aktionen bezahlen. So kann man sich beispielsweise den Mietpreis für eine Kayak-Tour im Hafen sparen, wenn man währenddessen schwimmenden Müll einsammelt. An gleich mehreren Stellen in der Stadt gibt es Freigetränke oder eine kostenlose Mahlzeit aufs Haus, wenn man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist. Wer die Nationalgalerie besucht, kann gesammelten Plastikmüll mitbringen und ihn im Rahmen eines Workshops in ein kunstvolles Erinnerungsstück verwandeln, wer vorher das Auto stehen lässt, darf dafür mit Skiern das begrünte Dach des ikonischen Heizkraftwerks der Stadt hinunterfahren.


Die Verantwortlichen hoffen darauf, das Pilotprojekt nach der Testphase fortzusetzen und wollen auch andere Städte auf der ganzen Welt dazu zu inspirieren, eine grüne Erlebniswirtschaft einzuführen.

 

Bildquelle: Medienservice, pixabay

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